Die Allergen-Palette enthält (Stand: Juli 2017) über 650 Allergene und 90 Allergenkomponenten, die wir tagesaktuell bestimmen können. Die Zuverlässigkeit des sensiblen Systems ist außerordentlich und liefert eine ausgezeichnete Reproduzierbarkeit der Testergebnisse, zudem steht ein weltweit praktiziertes Qualitätskontrollprogramm zur Verfügung.
Die molekulare Allergiediagnostik mit Allergenkomponenten setzt dort an, wo das konventionelle Vorgehen seine Grenzen erreicht: Sie identifiziert nicht nur die übergeordnete Allergenquelle (z.B. die Birkenpolle), sondern die für die Sensibilisierung relevanten Allergenkomponenten, einzelne Proteinmoleküle dieser Quelle, bei der Birke (Betula verrucosa) u.a. rBet v 1 als Haupt- oder Majorallergen. So kann sich die Diagnose auf wesentlich differenziertere Untersuchungsergebnisse stützen.
Allergenkomponenten sind auch wichtig für die Identifizierung von sog. Kreuzreaktionen, z.B. eine Birkenpollen assoziierte Nahrungsmittelallergie (Apfel, Erdnuss). Die Einschätzung des Schweregrades einer primären Nahrungsmittelallergie, z.B. das Vorhandensein der Erdnusskomponente Ara h 1, Ara h 2, Ara h 3 als Hinweis für zu erwartende schwere Reaktionen, gelingt ebenfalls besser. Zunehmende Bedeutung hat die molekulare Allergiediagnostik auch bei der Identifizierung der Personen, die für eine spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierungstherapie) gut oder eher schlecht geeignet sind (Konstellation der Major- und Minorallergene).